March 6, 2014

Der Gast und der Eindringling, Bern

Giancarlo Norese, intrusi, Progr, Bern, 2014
PROGR, ZENTRUM FÜR KULTURPRODUKTION, BERN
Waisenhausplatz 30
Opening am 20. März 2014 um 18.00 Uhr

Roberto De Luca mit Ermanno Cristini, Barbara Fässler, Paul Le Grand, Giancarlo Norese, Olivia Notaro, Antoni Pinent, Luca Scarabelli.

In Zusammenarbeit mit Alessandro Castiglioni und Michael Krethlow
20.- 24. März 2014

Die Formel der Ausstellung Der Gast und der Eindringling ist einfach: Ermanno Cristini macht sein Atelier auf und lädt einen Künstler ein, den Gast, ein Werk in den privaten Räumen seines eigenen Ateliers durchzuführen. Danach wird auch ein anderer verborgener und unsichtbarer Künstler, der Eindringling, eingeladen. Ein Künstler, der einen Künstler einlädt und der einen anderen Künstler versteckt. Ein Spiel von Spiegeln, das auch aus Begegnungen, Flucht, Gesprächen und Stille gemacht ist.
Die dort organisierten Verabredungen werden nie zu bloßen Ausstellungen von Gegenständen, sondern sie machen die Zentralität der „Praxis“ und das Bedürfnis der Arbeit des Künstlers, ihr Ehrfahrungswesen wieder zuzuschreiben, geltend.

Giancarlo Norese, Dedications,
Galerie in Lehrerzimmer, Progr, Bern, 2014;
ph. L. Scarabelli
Und „Erfahrung“ ist auch diese Verabredung im PROGR, aber hier kehrt sich die Formel um. Der Eingeladene, der Gast, ist Roberto de Luca, während Ermanno Cristini das Format “leiht”: Er spielt „außer Haus“ und teilt mit sechs anderen Künstlern die Rolle des Eindringlings. Es geht um einen Austausch der Rollen, der die fluide Natur des Projekts und die Lust auf Konfrontation, die es beseelt, wieder einführt. Der Plan gewinnt eine besondere Bedeutung im PROGR, der ein Begegnungsort ist, dass heißt ein Ort für Austausch und ständigen Durchgang von Wissen.
Und es ist gerade an den Orten der Geselligkeit des PROGR, wie die Flure, das Café usw., wo der Gast und die Eindringlinge diskret anwesend sein werden. Sie werden die Räume mit Leichtigkeit, Unmerklichkeit und einfachen Handlungen durchlaufen, mit der Stimmung des stillen Wanderers, der gerade dank seiner Stille versucht, die Stimme der Sachen wieder erfahren zu können.